So schwitzen Sie gesund - die wichtigsten Fragen und Antworten

 
Nehme ich ab, wenn ich regelmäßig in die Sauna gehe?
Nein. Die Hitze steigert zwar den Stoffwechsel, aber nicht die Fettverbrennung! Sollten Sie kurz nach dem Saunagang weniger wiegen, haben Sie durch das Schwitzen bloß Wasser verloren.


Sitzen und Schwitzen: 30 Millionen Deutsche gehen regelmäßig in die Sauna

Kann ich vor der Sauna noch etwas essen?
Ja, es ist sogar besser, nicht mit leerem Magen zu schwitzen! Vorher eine leichte Mahlzeit (z. B. zwei belegte Brote oder ein Teller Salat) verhindert, dass der Blutzuckerspiegel bei der Hitze zu stark absinkt. Eisbein mit Sauerkraut und Knödeln sind unmittelbar vor dem Saunagang allerdings tabu – Übelkeit droht!
Und muss ich vorher duschen?
Aus hygienischen Gründen unbedingt, denn auf unserer Haut befinden sich immer Keime, Staub und Schmutz!
Soll ich zwischen den Saunagängen viel trinken?
Nein. Selbst im Extremfall verliert der Körper nach drei Saunagängen höchstens anderthalb Liter Wasser. Es reicht, wenn man den Flüssigkeitsverlust nach dem letzten Saunagang ausgleicht. Ideal sind Mineralwasser oder Fruchtsaft-Schorle, Elektrolyt-Getränke müssen nicht sein.
Soll ich mich vor dem Saunagang abtrocknen?
Ja, denn feuchte Haut schwitzt langsamer! Zuerst verdunstet das Duschwasser, das kühlt die Haut. Erst danach beginnt das Schwitzen.

Sitzen oder liegen – was ist in der Sauna besser?
Liegen, denn der Körper befindet sich dann komplett in einer Temperaturzone! Aber Vorsicht: Nach 10 bis 12 Minuten Liegen nicht sofort aufspringen, sondern erst zwei Minuten hinsetzen, bevor sie rausgehen. Andernfalls können Kreislaufprobleme drohen!
Muss ich nach der Sauna immer kalt duschen?
Ganz wichtig! Der Wechsel zwischen Wärme und starkem Kältereiz macht Sauna erst so gesund.
Darf ich in jede Sauna nackt gehen?
Aus hygienischen Gründen sollten Sie das sogar. In die Sauna aber immer ein großes Badehandtuch zum Unterlegen mitnehmen, ins Dampfbad ein Sitztuch (Gästehandtuch).
Ab welchem Alter dürfen Kinder in die Sauna?
Ab drei Jahren dürfen Kinder mit in die öffentliche Sauna! Sie sollten aber Regeln einhalten können und keine Windeln mehr tragen. Für Kinder gelten kürzere Saunazeiten: pro Saunagang fünf bis acht Minuten.
Wozu ist ein Aufguss gut?
Ein Aufguss bringt einen zusätzlichen Hitzereiz, etwa wie der Endspurt beim Joggen. Aufgüsse mit Menthol, Eukalyptus, Latschenkiefer haben einen anregenden Effekt, Lavendel-Öl wirkt eher beruhigend.
 

Übrigens: Sauna nach Alkoholgenuss ist absolut tabu! Die Hitze verstärkt sogar noch die Wirkung von Alkohol.

     
  Das Sauna-ABC:  
Dampfbad
... mit einer Temperatur von 65 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 60 %. Verbessert die Mobilität der Muskeln und Gelenke, kann Linderung bei leichten rheumatischen Erkrankungen bringen.
Biosauna
... in der Biosauna herrschen niedrigere Temperaturen als in der klassischen (finnischen) Sauna, in der Regel etwa 45-60 °C bei einer Luftfeuchtigkeit von ca. 40-55%. Sie gilt als kreislaufschonender und wird häufig kombiniert mit Zugabe von ätherischen Ölen oder spezieller Beleuchtung (Lichttherapie). Die Verweildauer ist höher als in der normalen Sauna, ca. 15-30 Minuten, ansonsten ist der Ablauf der gleiche.
Finnische Sauna
Der Klassiker! Heiß (bis 90 Grad) und trocken (nur 5 bis 10 % Luftfeuchtigkeit). Vitalisiert, entschlackt und beugt Erkältungen vor.
 
Laconicum
... römisches Schwitz- und Entschlackungsbad, 55 Grad warm. Die Durchblutung wird angeregt, der Stoffwechsel beschleunigt. Gut, um Stress abzubauen! In Kombination mit wechselndem farbigen Licht und Düften.
     
 

Tipps vom Mediziner

 
Kann ich in die Sauna, wenn ich erkältet bin?
Wer über 37 Grad Fieber hat, sollte auf keinen Fall in die Sauna, weil das Immunsystem noch mehr geschwächt werden könnte! Ansonsten gilt: Die Sauna ist ein optimaler Schutz vor Erkältungen. Denn: Die bessere Durchblutung von Haut und Schleimhäuten kurbelt das Immunsystem an.

Und wenn ich Bluthochdruck habe?
Ein hoher Blutdruck spricht nicht gegen den Saunabesuch. Im Gegenteil, die Schwitzkur kann ihn sogar senken. Vorsicht aber beim Abkühlen! Wer ins kalte Tauchbecken springt, riskiert, dass der Blutdruck in die Höhe schnellt. Nur kalt abduschen.
Sollen Schwangere auf die Sauna verzichten?
Wer Schwitzkuren nicht gewöhnt ist, sollte in den ersten drei Monaten darauf verzichten! Danach ist die Sauna auch für Schwangere gesund: Der Blutdruck normalisiert sich, Flüssigkeitsansammlungen werden ausgeschwemmt.
Kann ich trotz Regelblutung in die Sauna?
Ja, Frauen mit schmerzhafter Regelblutung profitieren von der entspannenden Wirkung der Wärme.
Ist Sauna bei Krampfadern tabu?
Das muss der Arzt individuell entscheiden. Der Wechsel zwischen Heiß und Kalt kann sich günstig auf die Venen auswirken. Tipp: In der Sauna liegen und nur die letzten zwei Minuten sitzen. Nach dem Saunagang Kompressionsstrümpfe anziehen!

 

Hilft Sauna gegen Hauterkrankungen?
Ja, zum Beispiel bei Schuppenflechte oder Neurodermitis, weil die Durchblutung angekurbelt und das Immunsystem gestärkt wird.